Kirche von San Salvador de Priesca
- Titel Villaviciosa Ost-Asturien
- Adresse Adresse: ■ 33316 - Priesca
- Telefon Telefon: 985 891 759 (Oficina de Turismo de Villaviciosa) | 985 976 712 (Parroquia)
Als San Salvador de Priesca 1913 der Titel "Nationales Denkmal" verliehen wurde, bezeichneten Historiker die Kirche mit Bezeichnungen, die heute nicht mehr gebräuchlich sind, wie "hispano-christlich" oder "lateinisch-byzantinisch". Erst allmählich setzte sich der Begriff"vorromanische Kunst" durch, um Werke zusammenzufassen, die sich nicht in die klassische Antike oder die reife Romanik einordnen lassen. Es handelt sich um sehr gut ausgeführte Werke voller Symbolik und mit einem ausgefeilten Raumgefühl, wie das von Salvador de Priesca in der Gemeinde Villaviciosa.
Standort und historischer Kontext
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sagte die "Denkmalkommission von Oviedo" über diese Kirche, dass "die Geschichte jahrhundertelang über sie geschwiegen hat", da sie weder in Testamenten noch in Urkunden oder Chroniken der damaligen Zeit auftauchte (tatsächlich wurde sie bereits im "Testamentum" von Ordoño II. erwähnt). Damals wusste man nur mit Sicherheit, dass sie von einem Priester namens Juan erdacht und im Jahr 921 geweiht worden war, wie es auf der Inschrift eines Grabsteins stand. Dieses Datum reichte aus, um eine wichtige Schlussfolgerung zu ziehen: Der Tempel gehörte zu der Zeit, als der Hof des Königreichs Asturien nach dem Tod von Alfons III. dem Großen nach León verlegt wurde. Er befindet sich in der Ortschaft Priesca, nur wenige Kilometer von Villaviciosa entfernt, und ist somit ein lebendiges Zeugnis der letzten konstruktiven Phase der asturischen Monarchie.
Heute wie damals ist sie eine obligatorische Etappe auf dem Jakobsweg (Camino del Norte). Der asturische Jakobsweg, der 2015 zum Weltkulturerbe erklärt wurde, verdankt seine Anerkennung Kirchen wie dieser, die als spirituelle Epizentren für ein ganzes Gebiet dienten und den Pilgern jahrhundertelang Rast und Zuflucht boten.
Architektur und Konstruktionsmerkmale
Nach Ansicht der Fachleute nahm sie Anleihen bei den großen Werken aus der Zeit Alfons II. und interpretierte sie mit einer strengen, dem ländlichen Umfeld angepassten Architektursprache neu. Das Gleiche gilt für andere zeitgenössische Landkirchen wie Santiago de Gobiendes oder San Adriano de Tuñón. Jüngste Studien belegen jedoch auch, dass die Gestaltung von San Salvador de Priesca auf komplexe mathematische Konzepte zurückgeht, die aus klassischen Traditionen wie denen von Vitruv stammen. Diese Konzepte sind sogar besser als die von Bauten aus früheren Epochen, was einige dazu veranlasst hat, die angebliche "Dekadenz" der späteren vorromanischen Architektur abzulehnen.
Sie hat den Grundriss einer Basilika. Halbkreisbögen trennen das Mittelschiff von den beiden Seitenschiffen. Drei Schiffe enden in drei entsprechenden Apsiden, wobei das Hauptschiff einen geschlossenen und "geheimnisvollen" Raum über sich trägt, der nur von außen durch ein Sprossenfenster zugänglich ist. Es handelt sich hierbei um eine Besonderheit des asturischen vorromanischen Stils, deren Zweck bis heute nicht bekannt ist, obwohl sie als Reliquienkammer, Schatzkammer oder zur Erfüllung struktureller und symbolischer Funktionen gedient haben könnte. Dieses Detail verbindet diese Kirche mit anderen Tempeln ihrer Zeit wie San Miguel de Lillo oder San Salvador de Valdediós. Die ornamentale Pracht der letzteren findet sich auch in den Kapitellen der Hauptkapelle von Priesca wieder, mit ihrer rauen, aber eindrucksvollen pflanzlichen Dekoration: Akanthusblätter, die wie Speere aussehen, und Rippen, die an Fischgräten erinnern.
Wert des Erbes, Umwelt und Besuch
Die drei Kapellen sind intime, in ihrer Schlichtheit majestätische Räume, von denen sich der Klerus durch vergitterte oder prächtige Steintore von den Gläubigen fernhielt - eines dieser Tore ist im Archäologischen Museum von Asturien zu sehen. Von den Wandmalereien sind nach dem Brand von 1936 nur noch verblasste und verstreute Reste erhalten. Im Mittelschiff befindet sich ein länglicher Sockel, auf dem ein Palast mit einem perspektivisch dargestellten Innenhof dargestellt ist. Ein weiterer palastartiger Hof wurde im südlichen Seitenschiff gemalt. An einer anderen Stelle ist eine männliche Figur in einer groben Art und Weise dargestellt. Der Rest der Malereien besteht aus geometrischen Motiven, die den in San Julián de los Prados erhaltenen ähnlich sind.
Die Kirche San Salvador de Priesca ist einer jener Orte, die aus der Zeit gefallen zu sein scheinen. Wir finden sie in einer sehr ruhigen Ecke des östlichen Asturiens, die von denjenigen, die auf der Suche nach dem Grab des Apostels Jakobus sind, nie übersehen wird. Ein Ort von kulturellem und spirituellem Interesse, dessen stille Erhabenheit uns daran erinnert, dass die Vergangenheit nie so weit weg ist, wie es scheint.